· 

Whisky & Whiskey

...... die Kunst der Destillation Irland bereits im 5. Jahrhundert erreichte, und zwar während der Missionierung durch den heiligen Patrick, der die grüne Insel angeblich nicht nur mit den Segnungen des Christentums bekannt machte, sondern auch mit jenen der Alkoholbrennerei. Dies führen die Iren gern als Argument an, wenn sie die Erfindung des Whiskys oder vielmehr Whiskeys für sich beanspruchen - worauf die Schotten gerne kontern, das Saint Patrick in Dumberbarton und damit in Schottland geboren sei, was sie zu den rechtmäßigen Whiskyerfindern mache. Auf Gälisch nannte man die glasklare Flüssigkeit, die durch das Brennen von Trestern oder Getreide entstand, uisge beatha - Lebenswasser - was auf das lateinische "aqua vitae" zurückgeht. Von Irland aus nahm das Wissen um die Whiskyherstellung dann seinen Weg nach Schottland, wo man das Originalrezept gleich auch ein wenig veränderte. Anstatt Kohle verwendet man dort für das Befeuern der Öfen, Torf. Dadurch erhält der schottische Whisky seinen speziellen rauchigen Geschmack, der ihn bis heute unverwechselbar macht. Ein erster schriftlicher Hinweis auf die Produktion von Whisky in Schottland findet sich in einem Steuerregister aus dem Jahr 1494, wo vermerkt ist, dass ein gewisser Bruder John Cor aus dem Kloster Lindores acht boll (altes Hohlmaß für Getreide) Malz erworben habe, um damit Lebenswasser herzustellen. Die Iren gaben dem Kind also seinen Namen, während die Schotten sich seiner ersten schriftlichen Erwähnung rühmen dürfen. Whisky und Whiskey - In Schottland und Kanada produziert man Whisky, in Irland und den USA schwört man auf Whiskey. Das zusätzliche "e" gibt lediglich einen Hinweis auf die Herkunft, weitere Schlüsse auf Qualität oder Herstellungsweise des Getränkes lassen sich allein aufgrund der unterschiedlichen Schreibweisen nicht ziehen.

Vor vielen Jahren bekam ich eine Flasche "Connemara Irish Whiskey“ geschenkt. Da ich zu dieser Zeit kein Whiskeytrinker war, stand dieses Geschenk dann auch einige Jahre ungeöffnet bei mir im Schrank. Im Jahr 2020 lernte ich Jasmin, meine Lebensgefährtin, kennen. Sie wiederum trank sehr gerne mal einen guten Whisky und somit führte sie mich an das Lebenswasser der Iren heran. Mit Ihr zusammen öffnete ich an einem gemütlichen warmen Sommerabend die Flasche "Connemara", welche nun lange genug bei mir im Schrank auf ihre Bestimmung gewartet hatte. Ich muss zugeben, anfänglich konnte ich mich mit dem kräftigen Geschmack von Whiskey nur sehr bedingt anfreunden. Wir probierten mit der Zeit viele Whiskey aus, wobei wir uns nur auf schottischen und irischen Whiskey beschränkten. Wir hatten Whisky darunter, die sehr rauchig daherkamen und die selbst noch als Cocktail kaum an ihrer rauchigen Note verloren, und wir hatten welche die sehr fruchtig und mild im Geschmack waren. Es entwickelten sich nach und nach Vorlieben, wobei wir immer noch viel Neues ausprobieren. Ich möchte nicht sagen, dass wir zu Kennern geworden sind, aber doch schon zu Whiskey-Liebhabern. 

Und somit ist unsere Reise nach England auch mit dem Whiskey verbunden. Wir fahren jetzt nicht wegen dem Whiskey nach England, Schottland und Irland, sondern hauptsächlich um uns die Länder, die Landschaften und Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten, Traditionen und Menschen anzuschauen, aber der Whiskey ist natürlich auch allgegenwärtig. Bei unserer anfänglichen Reiseplanung waren Whiskey-Destillerien jetzt nicht unbedingt in großer Zahl auf unserem Zettel. Jetzt zum Ende hin sind jedoch Einige hinzugekommen. Inwieweit wir alle Destillerien anfahren können und auch werden, wird sich dann zeigen, aber ein anderes Problem hat sich damit aufgetan - Der Brexit und der damit verbundene Zoll. Danach dürfen wir nur 1 Liter Spirituosen pro Person in die EU einführen. Sollten wir also uns bei jedem Besuch einer Distillery für den Kauf einer oder mehrerer Flaschen Whiskey entscheiden, werden vermutlich bis zum Ende unserer Reise einige Liter an Whiskey zusammenkommen. Wie wir dann diese Mengen ungestraft aufs europäische Festland bekommen, ist uns noch nicht ganz klar. Alles bis auf den erlaubten 1 Liter vor der Überfahrt nach Calais auszutrinken, wäre auch nicht sehr praktikabel, und eine Distillery zu besuchen, ohne ein Souvenir mitzunehmen steht für uns auch nicht zur Diskussion. Wir tüfteln also noch an einer "trinkbaren" Lösung. 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0