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Blog oder Block?!

.... habe ich vorher mit einem kabelgebundenen Festnetztelefon angerufen oder ich habe die Wohnung einfach verlassen und bin von Tür zu Tür gelaufen und haben gefragt, ob jemand Zeit hat. Oder wir haben uns zu einer bestimmten Uhrzeit gegenseitig abgeholt oder irgendwo getroffen. Alles ohne WhatsApp.

Aber ich und meine Generation sind auch mit dem Internet aufgewachsen. Wir haben die Anfänge miterlebt. Die Zeit in der man sich noch mit einem Modem lautstark und noch kostenintensiv ins Internet eingewählt hat. Da hat jede Minute Geld gekostet, wodurch man seine Zeit im Internet versucht hat, sehr effektiv zu nutzen. Man ist also so gut wie nie mal einfach nur so ins Internet gegangen, um sich unnötige Dinge anzuschauen. Man hat selten Zeit mit dem Internet verschwendet oder so wie in der heutigen Zeit, in seiner Freizeit viele Stunden im Internet verbracht. Da ich nun schon immer sehr technikaffin war und auch damit groß geworden bin, empfinde ich diese Entwicklung der Technik nicht grundsätzlich als das Teufelswerk. Ich nutze es manchmal auch durchaus selbst sehr intensiv. Ob wohl ich zugeben muss, dass ich früher, also so mit Mitte 20 noch viel intensiver in der Materie steckte. Ich habe meinen damaligen Computer oft an seine Grenzen gebracht oder auch gleich mal selbst auseinandergenommen und technisch aufgerüstet. Ich wusste also durchaus damit umzugehen. Mit den Jahren hat sich mein Nutzungsverhalten etwas gewandelt. Ich hatte einfach weniger Zeit, um mich tiefer in die IT-Materie hineinzuarbeiten und bin somit immer mehr zu einem Konsumenten geworden. Meist nur sehr oberflächlich und schnell. Durch meinen Sohn komme ich glücklicherweise immer wieder mal mehr mit all diesen neuen technischen Entwicklungen in Berührung. Doch so wie mein Großer mittlerweile sich in und mit diesen Dingen bewegt, da bin ich schon lange raus.

 

So … und nun planen meine Partnerin und ich dieses 3wöchige Abenteuer und wollen alle daran teilhaben lassen. Wir fast Mittvierziger, wollen nun also mit Social Media der Welt da draußen zeigen, wie hipp und unabhängig wir sind. Wir wollen alle Social-Media-Kanäle nutzen, die es gibt, … naja … also die die wir so kennen und die wir meinen beherrschen zu können. Da ich meine Website, also Diese hier, schon mehrere Jahre bei Jimdo online habe, ich sie nur leider lange nicht gepflegt habe, war dies eine gute Gelegenheit dies zu ändern und die erste Idee naheliegend … wir führen einen Reise-Blog. 

Und da kommt dann erstmal der andere Block ins Spiel … worüber und in welchem Ausmaß wollen wir schreiben? Also habe ich einen Schreibblock in die Hand genommen und alles handschriftlich aufgeschrieben. So richtig „old school“.

Beim Übertragen meiner handschriftlichen Notizen in den digitalen Blog kam dann die Verwunderung und erstmal die Ernüchterung.

500 Zeichen?? … nur 500 Zeichen und ein Bild. Das ist nicht viel. Und warum sind Blogs auf anderen Internetseiten so viel länger und ausführlicher? Ich fand keine Antwort und fand mich mit der Einschränkung ab. So wurde aus einem großen Erfahrungsbericht über die CMT-Messe in Stuttgart, viele kleine Ticker-Einträge. Ich faste mich kurz und knapp.

Jasmin verbreitete dann unseren Blog unter ihren Freundinnen, von denen dann auch schon relativ schnell das Feedback und die Frage zurückkam, warum unter jedem Blogeintrag zwar …“hier weiterlesen“ stand, aber die Folgeseite dann jedesmal leer war. Dort konnte man nur Kommentare abgeben. Ja nun, wer wollte schon Kommentare zu einem 500 Zeichentext abgeben, der auch noch auf einer anderen Seite stand. Diese Tatsache war mir natürlich auch schon aufgefallen, aber ich konnte mir anfangs auch keinen Reim darauf machen. Zwischendurch dachte ich, dass ich das nächsthöhere Abo bei Jimdo abschließen müsse, um diese zusätzliche Funktion freizuschalten. Also weiter schön kurze und knappe Blog-Einträge mit einem aussagekräftigen Bild.

Und dann ist es passiert, ich habe auf…“hier weiterlesen“ geklickt. Folgerichtig kam ich auf eine leere Kommentarseite. Da ich hier ja eigentlich nichts bearbeiten wollte, oder ich ja eher glaubte das ich hier nichts bearbeiten könne, suchte ich mit dem Cursor hektisch den „Zurück“-Button. Und da kam die Erkenntnis … ich kann diese Seite doch bearbeiten. Und das nicht nur mit 500 Zeichen, sondern in vollem Umfang. Das war dann der „Aha“ - Moment und damit kann ich jetzt auch endlich alles das schreiben, was mir in den Fingern brennt. Ich hatte mir schon für unsere Reise Gedanken gemacht, wie ich all unsere Eindrücke in 500 Zeichen und ein Bild pressen soll. 

 

Der Blog ist jetzt aber nur der Anfang. Wir fangen gerade erst wieder an uns mit diesen Medien auseinander zu setzen und / oder richtig zu benutzen. Wie dieser Text hier … den habe ich jetzt nicht mehr  „old school“ auf einem Schreibblock verfasst, sondern gleich ins iPad getippt. Spart mir natürlich unheimlich viel Zeit. Dafür hatte ich mir ja auch dieses iPad vor paar Jahren angeschafft. Die Technik bietet so viele Möglichkeiten und damit auch Erleichterung, man muss sie nur für sich (wieder) entdecken. So planen wir auch zum Beispiel noch einen eigenen You-Tube-Kanal einzurichten, wo wir eigene Videos von unseren Reisezielen veröffentlichen wollen. Dafür überlegen wir, noch zusätzlich eine Drohne anzuschaffen und beabsichtigen kleine Video-Clips mit der großen DSLR-Kamera zu drehen. Es gibt somit also noch genügend Potenzial für viele große und kleine „Aha“ - Momente für uns fast Mittvierziger und natürlich auch für Euch.

 

Und mein Sohn ... der hilft mir ab und zu und schmunzelt überlegen dabei über uns. 

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